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Ab in die Kiste: Welche Werkzeuge man zu Hause wirklich braucht

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Was für ein Chaos in der Kiste: Wer zu viele Werkzeuge hat und diese selten benutzt, verliert leicht den Überblick. Auch Schrauben, Nägel und Dübel sollte man daher sortieren. Fotos: Karolin Krämer,Sebastian Gollnow,Christin Klose/dpa-tmn

Wer selten etwas repariert, kann auf viele Werkzeuge verzichten. Provokant gesagt: Puristen brauchen nur ein Taschenmesser, das neben einem Korkenzieher noch weitere Tools hat – eine Säge, Spitzzange, einen Kreuz- sowie Schlitzschraubenzieher.

Wer ambitionierte Heimwerker fragt, bekommt viele Tipps zu Spezialwerkzeugen, die man unbedingt kaufen sollte – Doch was braucht man zu Hause wirklich?

„Ein Taschenmesser funktioniert erstaunlich gut. Es ist faszinierend, was man damit alles machen kann. Und es ist natürlich auch praktisch für unterwegs“, sagt Peter Baruschke, der für die Zeitschrift „Selbst ist der Mann“ schon viele Werkzeuge ausprobiert und getestet hat.

Spätestens beim Bild aufhängen, stößt man damit aber an seine Grenzen. Zur Grundausstattung gehört also auch ein Hammer. „Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass der Hammer hochwertig ist und einen Schlagschutz hat“, sagt Michael Pommer von der DIY Academy.

Schere, Stift und Licht als Teil der Grundausstattung

Hilfreich sind auch eine Flasche Sprühöl, ein Zimmermannsbleistift, ein Cuttermesser, eine scharfe Schere und eine gute Puk-Säge. „Am besten mit auswechselbaren Blättern für Holz- und Metallarbeiten“, sagt Pommer.

Praktisch ist auch Licht, wenn man in dunklen Ecken etwas reparieren muss. „Am besten besorgt man sich eine Stirnlampe – dann sind die Hände frei“, sagt Baruschke. Pommer rät: „Idealerweise kaufen Sie eine Lampe mit Akkus und Ladegerät. Das kostet zwar bei der Anschaffung etwas mehr, aber dafür muss man keine Batterien nachkaufen. Das ist langfristig günstiger.“

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Wer ein eigenes Heimwerker-Projekt startet, benötigt dafür oft auch spezielles Werkzeug.

Akkuschrauber oder besser mit der Hand schrauben?

Pommer hält einen Akkuschrauber mit Schlag für unverzichtbar. Das Gerät sei vielseitig einsetzbar – und dank Akku von der Steckdose unabhängig. Baruschke sieht hingegen Vorteile darin, Handwerkzeuge zu benutzen: „Da habe ich es besser im Gefühl, wie stark ich etwa eine Schraube anziehen muss. Dadurch überdreht man zum Beispiel eine Schraube seltener und weniger geht kaputt.“

Ob Akkuschrauber oder Handwerkzeug: Man sollte sich einen guten Satz Bits dazu besorgen „Ist die Bit-Aufnahme magnetisch, hilft das die Schrauben besser aufzunehmen“, sagt Pommer. Vorausgesetzt, die Schrauben sind nicht aus Edelstahl.

Oft lohnt es sich, für hochwertige Werkzeuge mehr auszugeben. „Einen Zollstock gibt es beispielsweise schon als Werbegeschenk. Aber es sollte ein guter Zollstock sein. Denn der ist durch kleine Umbauten auch als Winkelmesser nutzbar“, sagt Pommern. Eine Wasserwaage und ein flexibles Stahlmaßband sind auch hilfreich. „Gute digitale Messgeräte kombinieren beide Funktionen.“

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Für die Fahrradreparatur wird ein Schraubenschlüsselsatz benötig.

Zangen, Schraubendreher, Schraubenschlüssel

Bei Zangen kommt es darauf an, wofür und wie häufig man sie braucht. Mit einer Wasserpumpenzange kann man auch Muttern aufdrehen. „Das Problem dabei ist nur, dass man viel leichter abrutscht als bei einem Schraubenschlüssel“, warnt Baruschke.

Und wer etwa sein Fahrrad reparieren will, sollte seinen Werkzeugbestand mit Schraubenschlüsseln ergänzen, rät Baruschke. „Zumal man beim Fahrrad an viele Teile mit einer Wasserpumpenzange nicht so gut dran kommt.“

Auf Kombizangen, die sowohl anpacken als auch durchschneiden, kann man oft verzichten. „Ich würde dann eher eine Spitzzange kaufen, mit der man auch kleinere Teile greifen kann“, empfiehlt Baruschke.

Oft helfen Alternativen, Platz und Geld zu sparen. Statt ein Set mit tausend Feilen kann man etwa Schleifpapier kaufen. „Empfehlenswert ist ein grobes Schleifpapier mit 60er-Körnung und ein feines mit 120er-Körnung. Damit kommt man ziemlich weit“, sagt Baruschke.

Komplettlösungen für Bequeme

Wer noch kein Werkzeug zuhause hat und unsicher ist, was er tatsächlich braucht, kann sich das Leben einfach machen. „Einsteiger können fertig bestückte Werkzeugkästen kaufen. In der Regel sind da alle wichtigen Werkzeuge für Reparaturen drin. Oft ist ein Komplett-Set günstiger als einzeln gekaufte Werkzeuge“, erklärt Baruschke.

Aber: Käufer können nur bedingt bestimmen, welche Werkzeuge in welcher Qualität dabei sind. „Zudem sind da manchmal auch Geräte in den fertigen Werkzeugkoffern, die man nur selten oder nie braucht“, sagt Baruschke.

„Viele Gegenstände können sich Heimwerker auch leihen“, sagt Pommer. So bekommt man im Baumarkt etwa Leihgeräte wie Bohrhammer und Leitungsdetektoren sowie Tapezier- oder Parkettschleifmaschinen. dpa