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Streichen oder Tapezieren?

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Manche Mieter müssen vor dem Auszug neu tapezieren. Zu weißer Mustertapete dürfen Vermieter sie aber nicht verpflichten. Foto: Markus Scholz/dpa

Eine Veränderung zu Hause geht ganz einfach: streichen oder tapezieren. Jede Variante hat ihre Vorteile – und ihre treuen Fans. „Zimmer, die mit Wandfarbe gestrichen waren, werden wieder gestrichen. Tapezierte Wände werden neu tapeziert“, sagt Karl-August Siepelmeyer vom Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz.

Ran an die Wand: Ob man streicht oder tapeziert, ist nicht immer egal – optisch und funktional gibt es Unterschiede

Doch was spricht eigentlich für welche Variante? Hier liegt die Praktikabilität im Fokus. „Streichen ist wesentlich variabler als Tapezieren“, sagt Malermeister Siepelmeyer. Gerade für Mieter dürfte das ein Argument sein. „Auf einem glatten Untergrund kann man den ersten Anstrich zehn bis 15 mal überstreichen.“

Und in den meisten Fällen ist Streichen günstiger als Tapezieren und einfacher zu bewerkstelligen. Aber es hängt auch vom persönlichen Geschick ab. Voraussetzung für ein gutes Ergebnis beim Streichen ist, dass der Untergrund glatt und nicht durch Risse oder Bohrlöcher beschädigt ist. Ansonsten ist viel Vorarbeit notwendig, die Wand muss etwa verputzt werden.

Das kann sich lohnen. „Eine sorgfältig vorbereitete Oberfläche aus Lehmputz oder Zement wird durch einen schönen Wandanstrich mit dem passenden Produkt optisch aufgewertet“, sagt Innenarchitektin Ines Wrusch. „Eine Tapete darüber zu kleben, würde diesen Effekt zerstören.“

Das Hauptargument für eine Tapete sind die Optik und die Gestaltungsmöglichkeiten. Tapeten bieten Muster, gar fotorealistische Bilder an, die man sonst nicht an die Wand bringen kann. Diese Farben und Muster verändern auf einen Schlag die Atmosphäre im Raum, sagt Innenarchitektin Ines Wrusch. „Das schafft man mit Wandfarbe kaum.“ Karl-August Siepelmeyer empfiehlt, im Handel nach sogenannten Tapetenbüchern zu fragen. „Hier finden sich die aufregendsten Muster und Oberflächen. Das geht bis hin zu Perlen oder Naturprodukten, die auf Vlies oder Papier aufgebracht werden“, berichtet der Malermeister.

Außerdem geben Tapetenmuster die Möglichkeit, unvorteilhaft geschnittene Räume optisch zu verändern. „Ein hochkant gestreiftes Muster macht niedrige Räume scheinbar höher“, erklärt Wrusch.

Bei der Tapete handelt es sich inzwischen in den meisten Fällen um Vlies-Modelle, die anders als die früher üblichen Papiertapete leichter zu verarbeiten sind. Das Vlies wird etwa auf die eingekleisterte Wand geklebt. Und man zieht die alte trockene Tapete in ganzen Bahnen von der Wand. „So einfach kann heute ein Tapetenwechsel funktionieren“, urteilt Siepelmeyer. dpa