2015 kam Husam Shmia aus Aleppo nach Deutschland. Er hatte in Syrien ein Studium als Elektrotechniker begonnen, konnte dieses aufgrund des Krieges und seiner Flucht jedoch nicht abschließen. Im Rahmen eines Integrations- und Qualifizierungskurses lernte der 30-Jährige die Firma H. TIMM Elektronik aus Reinbek kennen und wurde aus dem Praktikum in ein festes Arbeitsverhältnis als Helfer übernommen. Eine Ausbildung traute er sich zu dem Zeitpunkt noch nicht zu. Die Kolleginnen und Kollegen halfen ihm dabei, seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Husam Shmia entwickelte sich so gut, dass er nach drei Jahren gefragt wurde, ob er einen Berufsabschluss machen möchte.
„Wir sind im Bereich explosionsgeschützter Sicherheitstechnik Marktführer, teilweise sogar Weltmarktführer und haben sehr spezielle Produkte. Know-how ist für uns wichtiges Kapital, um führend in der Technologie zu sein. Ausgebildete Mitarbeitende sind für uns unverzichtbar“, erklärt Dr. Thomas Overbeck, Geschäftsführer und Inhaber der Firma.
Sechs Monate lang drückte Husam Shmia die Schulbank und bereitete sich auf die sogenannte Externenprüfung zum Elektroniker vor. Dabei blieb er weiter im Betrieb beschäftigt und die Arbeitsagentur Bad Oldesloe übernahm im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes die Kosten für den Vorbereitungslehrgang sowie die Lohnkosten während der Schulungen. „Es war eine anstrengende Zeit, aber das Lernen hat sich gelohnt. Mit dem Abschluss in der Tasche kann ich als Fachkraft auch mehr verdienen“, berichtet Shmia.
