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Trauerratgeber

Trauer ist ein Ausnahmezustand

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Regina Schäfer berät zur Vorsorge und Trauerfeier. Foto: hfrRegina Schäfer berät zur Vorsorge und Trauerfeier. Foto: hfr

Sich von einem lieben Menschen verabschieden zu müssen, ist sehr schwer. Doch was bedeutet es, sich nicht mehr in der Gemeinschaft von Familie, Freundinnen und Freunden, den Personen aus dem Verein, der Band verabschieden zu können? Keine gemeinsame Gedenkfeier abhalten zu können?

Bundespräsident Steinmeier setzt einen Gedenktag für Corona-Tote am 18. April an

Trauer ist ein Ausnahmezustand und diesem gebührt Respekt. Vor allem auch in dieser besonderen Situation der Corona Pandemie. In unserem schnelllebigen und umtriebigen Alltag findet das Thema Sterben und Tod oft keinen Platz mehr. Eine so hohe Zahl an Toten kennen wir aus Ereignissen wie Flugzeugkatastrophen oder weit entfernt geführten Kriegen, nicht aber, dass es in unserer direkten Umgebung stattfindet.

Durch die Medien werden die Toten zu abstrakten, gesichtslosen Fallzahlen. Wir werden mit Fragen konfrontiert, welches Leben lebenswert ist und wer eine Behandlung bekommen darf. Besuchsverbote in vielen Krankenhäusern machen es den Nahestehenden oft unmöglich, todkranken Menschen im Sterbeprozess Beistand zu leisten – ein einsamer Tod für alle Beteiligten.

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat mit der Forderung nach einem Trauergottesdienst und der Aktion „Lichtfenster“ diese Not erkannt und damit wichtige Zeichen gesetzt. Am offiziellen, nationalen Gedenktag am 18. April soll all den Verstorbenen ein Gesicht gegeben und ihrer gedacht werden. Gleichzeitig möchte der Bundespräsident damit in Erinnerung rufen, wie existenziell die Menschen aufeinander angewiesen sind.

Die Forderung nach einer gemeinschaftlichen Gedenkfeier setzt ein wichtiges Zeichen für die Anteilnahme und Anerkennung der Last, welche die Hinterbliebenen in dieser Zeit erdulden und erleiden mussten. Es ist ein Zeichen des Gedenkens an die Verstorbenen, an die Überlebenden und all jene, die durch die Pandemie in existenzielle Nöte geraten sind, aber auch in den Glauben, die Pandemie gemeinsam und mit vereinten Kräften zu überwinden.

Der Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur (VFFK) stellt sich mit voller Überzeugung hinter diese Forderung – denn es betrifft sowohl die Gesellschaft als Ganzes als auch jeden Einzelnen.