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Trauerratgeber

Wenn ein Stein eine große Erleichterung ist

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Sie sind auch ein Symbol für das Leben: Individuelle Grabsteine gehören schon immer zur Trauerkultur Foto: hfr

Wenn Stefan Wolf zu erzählen anfängt, wird jeder Stein ganz weich. Ein Todesfall in der Familie ist ein einschneidendes Ereignis und für die Angehörigen sehr belastend. Sich in diesen Momenten um ein Begräbnis zu kümmern, fällt oft nicht leicht – und die Suche nach einem Grabstein kann dann buchstäblich wie ein Stein auf der Seele liegen. Stefan Wolf will seinen Kunden in diesem Augenblick helfen. Der Steinmetzmeister und Steintechniker leitet die Lübecker Firma Natursteinwolf und liefert Grabsteine für Norddeutschland. „Wir wollen es so schön machen wie möglich“, sagt er. „Schön – so unpassend das Wort in dem Zusammenhang auch klingt: Aber wenn wir Trauernden helfen können, tun wir gemeinsam etwas Schönes“, sagt er.

In einem Grabmal auf dem Friedhof lässt sich die Trauer visualisieren und fokussieren

Trauerarbeit sei wichtig, erläutert Wolf. Im Grabstein könne so eine Trauer fokussiert – und auf dem Friedhof zurückgelassen werden. „Am Grab kann ich trauern, den Stein berühren, Zwiesprache halten. Der Ort der Trauer ist visualisiert und ich darf die Trauer zurücklassen, wenn ich die Grabstelle verlasse“, sagt Wolf.

Individuelle Betreuung

Vielen Kunden fällt es schwer, sich mitten in einer Trauerangelegenheit um ein Detail wie einen Grabstein zu kümmern. Es kann daher etwas dauern, bis sich ein intensiveres Gespräch entwickelt. „Ich habe drei hervorragende, einfühlsame Mitarbeiter, die sich um die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden kümmern“, sagt Wolf. Allein die Friedhofsvorgaben bei kirchlichen und städtischen Friedhöfen der Region erfordern manchmal die Suche nach Kompromissen.

Rohblöcke von mehr als 15 Tonnen Gewicht aus Deutschland, Europa oder Skandinavien erhält Wolf zur Weiterbearbeitung. „Aus ökologischen Gründen meiden wir wenn möglich Lieferungen aus Asien oder Indien“, sagt er. Im eigenen Produktionswerk werden die entsprechenden Stücke abgeschnitten und bearbeitet. Nach der Form kommt die Oberfläche dran: natürlich, poliert, geflammt, handwerklich – ganz nach Wunsch. Zum Schluss steht die Schrift in Form und Farbe zur Diskussion. „Skandinavienurlauber erhalten einen Stein von dort, Ordnungsliebende einen klaren Schriftzug – wir versuchen, das Leben des Verstorbenen für die Hinterbliebenen im Grabstein wiederzugeben“, sagt Wolf. Die Suche nach einem Grabstein ist also mehr als ein formeller Punkt im Ablauf einer Bestattung, sondern ein Grabstein ist ein fester Bestandteil der Trauerkultur. Kunden können das Material sichten und das Natursteinwerk besuchen. „Wir arbeiten auch digital und schicken unseren Kunden auf Wunsch Fotos und Videos über den Arbeitsverlauf.“

Erleichterung

Am Ende müssen die Hinterbliebenen eine Entscheidung treffen. „Ich erlebe es immer wieder: Ist die Entscheidung über das Grabmal gefallen, ist das auch ein Akt der Erleichterung und Trauerbewältigung“, sagt Stefan Wolf.

Nicht nur aus seinem Beruf heraus bevorzugt Wolf einen Grabstein. Bei namenlosen Begräbnissen oder einer Wald- und Seebestattung fehlt die Visualisierung. „Oft fertigen wir für Hinterbliebene später einen kleinen Stein oder eine kleine Platte mit den eingravierten Koordinaten für Zuhause.“

Fast jeder dritte Grabstein ist inzwischen über einen Vorsorgevertrag geregelt. Das ist ein enormer Fortschritt. Denn oft sagen die Menschen ja im Gespräch: „Ich will niemand zur Last fallen“. Wolf antwortet dann meist: „Hast du denn gefragt, ob du den anderen nicht zur Last fallen darfst?“ So entwickelt sich ein Gespräch über den Tod. „Es ist doch schön, wenn die Kinder wissen, was ihre Eltern später einmal wollen und die Eltern auch wissen, was ihre Kinder wollen“, sagt Wolf.

Traditionsfirma

Stefan Wolf ist stolz auf die lange Tradition der Firma. Seit 1919 leitet die Familie das Unternehmen. Die Firmengeschichte reicht noch weiter zurück, in Kirchenbüchern finden sich Eintragungen zum Betrieb von 1829. Doch Wolf hat sogar ein Bild entdecken können, das den Betrieb an seinem damaligen Standort im Malerwinkel zeigt – datiert von 1826. „Damals handelte es sich um einen reinen Bausteinmetzbetrieb“, sagt er.

Nicht nur Grabsteine gehören zum Programm. „Wir bieten alles rund um Haus, Garten und sonstige Projekte – wo immer ein Stein verbaut werden soll“, sagt Wolf. 26 Mitarbeiter an vier Standorten hat das Unternehmen. In der Ausstellung lassen sich rund 800 verschiedene Materialien besichtigen.

Natursteinwolf GmbH & Co. KG - Die Natursteinmanufaktur
Travemünder Allee 34
23568 Lübeck
Tel. 0451 / 3 700 100
www.naturstein-wolf.de